Der Salar de Uyuni hat uns schwer beeindruckt. Wüsste man nicht, dass
man auf einer 3 bis 4 Meter dicken Salzkruste unterwegs ist, könnte man
glauben, sich auf einem riesigen superglatten Schneefeld zu
befinden. In Potosi waren wir eigentlich nur, um das größte Silberbergwerk zu besuchen. Doch hatten wir wieder mal einige Schweißarbeiten zu erledigen. So wurden aus einer Nacht drei. In Sucre, wo wir auf Dinosaurierspuren wanderten, wurden aus einer Nacht vier. Auf einem bewachten Parkplatz wurde uns die Beifahrerscheibe eingeschlagen! Während Daniel die neue Scheibe organisierte, lagen Vincent und ich (Dani) mit Fieber und Magenverstimmung flach. Wieder halbwegs auf den Beinen, konnten wir noch das Kindermuseum von Sucre besuchen (sponsored by EU). Ich brachte die Jungs kaum mehr hinaus aus den Bildungs- und Spielräumen. Für die einheimischen Kinder ist der Eintritt von 5 Bolivianos (7 BS entspricht ca. 1US$) höchstwahrscheinlich zu teuer, davon kann man sich schon ein Mittagessen mit Suppe, Hauptgericht und ein Getränk kaufen. Unser nächster Stopp war Samaipata, wo wir im "Landhaus", von Georg und seiner Familie geführt, unterkamen. Wir machten einfach Urlaub und ließen uns mit schwäbischen Spezialitäten aus dem Restaurant der Familie verwöhnen. Georg gab uns dann auch die Tipps für die Weiterfahrt durch das bolivianische Tiefland. In Santa Cruz de la Sierra suchten wir einen Deutsch-Bolivianer in seiner Taller Bavaria auf und ließen uns einen neuen Kühlwasserbehälter schweißen für gerade mal 36 US$ samt Einbau. Während wir auf das Teil warteten, genossen wir die Ruhe im nahegelegenen Freizeitpark Lomas de Arena. In einer flachen warmen Lagune zwischen den Sanddünen waren die Kinder froh, endlich mal wieder Baden zu können. Nachdem wir uns in der Supermall von Santa Cruz mit Lebensmitteln eingedeckt hatten, machten wir noch einen Abstecher nach San Javier, wo wir auf einem Traumcampingplatz, zwischen Wasserbüffeln und Gänsen endlich mal wieder grillten. Bis Trinidad hatten wir eine gute Teerstraße zu befahren. Aber danach ging wieder die grauenhafte Schotterpiste los. Wir mussten auf unserem Weg nach Rurrenabaque dreimal Flüsse mit abenteuerlichen Fähren überqueren. In einem davon sahen wir die rosa Flussdelphine Fische jagen. Meine Kamera und ich waren leider zu langsam für ein schönes Foto, aber Daniel hat sie hoffentlich auf Dia ablichten können. In Rurrenabaque buchten wir eine 3 Tagestour zu den Tsimane Indianern. Mit dem Boot wurden wir erst über den Rio Beni, dann über den Rio Quiquibey zu unseren Cabanas gefahren. Der Rio Beni fließt übrigens bei Manaus in den Amazonas hinein. Wir wurden kulinarisch feinstens bekocht. Ich konnte den Ausflug nicht so hundertprozentig genießen, denn leider streckten mich noch einmal Fieber und Magendarmbeschwerden nieder. Während ich mich also im Bett erholte, durfte der Rest der Mannschaft uralte Mapayo-Riesenbäume, die blauen und die roten Aras bewundern, sowie alle möglichen Früchte von Palmen sammeln. Ich bekam dann alle Funde auf meinem Nachttisch zum Geburtstag gedeckt. Daniel und ich waren überrascht, dass man im Regenwald frieren kann, bisher hatten wir nur den heißfeuchten Dschungel von früheren Reisen kennen gelernt. Aber hier ist Winter und bei Regen kann es ganz schön kühl werden. Jetzt wollten wir langsam über La Paz an den Titicaca See und dann nach Peru weiterreisen. Doch diesmal machte uns das Auto einen Strich durch die Rechnung. Auf der Fahrt vom Dschungel in die Hochgebirge kochten Wasser und Öl, so das wir anhalten mussten um den Motor abzukühlen. Zu guter Letzt entleerte sich auch noch der Kühler auf einen Schlag. Das Wasser, das wir oben hineingossen, floss unten einfach wieder hinaus. Wir mussten so ca. zwei Stunden über einem Pass nach Caravani im Stopp and Go Stil fahren, denn im letzten Dorf gab es kein Werkzeug, um die Schrauben des Kühlers zu lösen. Als die Mechaniker am nächsten Tag den Kühler ausbauten, gab es eine kleine Überraschung: Der Querträger vom Motor war gebrochen, dieser hatte sich abgesenkt, das Hydraulik-System abgedrückt und die Blätter des Ventilators um je 2 cm abgewetzt. Kein Wunder, dass das Auto immer so heiß wurde! Während wir Valentins Geburtstagstorte verspeisten wurde also wieder mal geklopft, geschweißt und hier und da notdürftig verstärkt. Als wir dann endlich weiter konnten, hatten wir noch einen groben Fahrabschnitt zu bewältigen. Zuerst verfuhren wir uns übelst. Wir fuhren die neue Straße von Coroico nach La Paz, leider ist sie noch nicht fertig, so kamen wir nach einer dreiviertel Stunde vor einem noch geschlossenen Tunnel an. Wir waren ziemlich genervt, denn auch auf der Rückfahrt entdeckten wir keinen Hinweis, dass die Strecke noch nicht geöffnet ist. Und dann begaben wir uns auf dem richtigen Weg nach La Paz. Die angeblich gefährlichste Strecke der Welt hat es in sich. Die bergauffahrenden Autos fahren auf der Bergseite links, die entgegenkommenden Fahrzeuge müssen am Abgrund anhalten, um aneinander vorbeizukommen. Wir gehörten glücklicherweise zu den Bergauffahrenden, mir war trotzdem schlecht und meine Hände hatten am Ende einen Krampf. Der Abgrund geht zum Teil einfach 2000m senkrecht hinunter. Niemals wieder möchte ich hier entlang fahren müssen. La Paz erstickt im Verkehr, ist laut und touristisch. Wir gingen ein wenig bummeln und nutzten die Internationalität der Küche. Froh wieder aus der Großstadt hinauszukommen, genossen wir noch zwei Tage in Copacabana am Titicaca See. Unser Ausflug zur Isla del Sol und Isla de la Luna war allerdings etwas enttäuschend. Erst mal war das Boot höchstens 2 Knoten schnell, wir glaubten nebenher rudern wäre schneller gewesen. Und zweitens war die Tour ziemlich mäßig organisiert. Alles vertrödelte sich so, dass wir unsere geplante Wanderung über die Insel zeitlich nicht mehr unternehmen konnten. Na, die Jungs waren eh ziemlich müde, wir waren schließlich erst den dritten Tag wieder in Höhen zwischen 3000 und 4000m. So ließen wir uns per Boot von einer Ruine zur nächsten tuckern. Am Tag als unser 30tägiges Visum zuende ging, fuhren wir über die Grenze nach Peru... |