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2 Wochen von der Familie getrennt zu sein- immerhin das erste Mal innerhalb der letzten 8 Monate- war zuerst nicht der wärmste Gedanke. Doch ich wusste die Familie in Florida gut aufgehoben und stürzte mich alsbald in wilde Aktivität. Zuerst fuhr ich nach Dominical, ein Surferparadies an der Pazifikküste. Dort fuhr ich in erster Linie aus Neugier hin, denn dort haben unsere Freunde Jack und Carola vor Jahren ein Stück Land gekauft. Der Begegnung mit Timothy in der ersten Stunde meiner Ankunft- er wohnt mit seiner Familie auf seiner Farm in den Bergen von Dominical- verdanke ich dann einen fast einwöchigen Extremaufenthalt. Zum Baden oder Surfen kam ich dann praktisch nicht mehr. Mit Mountainbikes fuhren wir zum Nayakawasserfall, ich lernte einen Bekannten von ihm, Jon Chapman, kennen, mit dem ich Wasserfälle abseilte (Neudeutsch: Canoning), zu dessen traumhaft schönen Höhle hinaufstieg, wieder Dutzende von Fällen abseilte, wieder radelte, Projekte besuchte und viel ratschte und feierte. Am Ende der Woche war ich so überfüllt mit Eindrücken, dass es Zeit wurde, nach Nicoya zu fahren. Erstens, um Franz Fausts alten Freund Memo Peralta zu besuchen und zweitens, um wieder zur Ruhe zu kommen. Die Autofahrt ohne Kinder gestaltete sich wesentlich stressfreier, so fuhr ich also mit lauter Musik locker Strecken, wo wir sonst eher 2 Tage brauchten- und das natürlich mit Vorliebe abseits befestigter Strassen. Die Strecke zwischen Playa Naranja und Paquera, wo Memo wohnt, machte ich zur persönlichen Rallyestrecke. Nach einem herzlichen Tag bei Memos Familie fuhr ich dann die Küste Nicoyas entlang zum Playa Coyote- vielleicht 80-100 km feinste Offroadstrecke. Irgendwann hörte ich auf, die Flussüberquerungen, die Strandstrecken und Felspassagen zu zählen, sondern genoss nur noch die Unberührtheit der Landschaft. Und das immer nur wenige Kilometer von so manchen Touristenzentren entfernt! Ich schaffte es dann nicht mehr an einem Tag bis nach Arenal, der Ausgangspunkt für den wohl bekanntesten, weil aktiven, Vulkans Costa Rica. Doch zuerst blieb ich mal wieder bei ein paar Leuten hängen: Tom und Ellen, die die deutsche Bäckerei in Arenal führen. Endlich mal wieder deutsche Backwaren, incl. Weißwürste etc.; außerdem ein traumhafter Campplatz am See und eine relaxte Atmosphäre bei Tom und Ellen selbst. Also kam ich 2 Tage später in der Nähe des Vulkan Arenal an und verbrachte 2 Tage bei Sylvain, einem Frankokanadier, der ein riesiges Haus mietete und für Touristen weitervermietet- Vulkanlogenplatz inklusive. Ich mochte es fast nicht glauben, als ich um 3:30 in der Früh ein gewaltiges Rumpeln hörte, aus meinem Camper nach oben blickte und einen Ausbruch des Arenal bei klarer Sternennacht miterlebte. Leider war ich durch den Alkoholgenuss bei Sylvain derart bewegungsunfähig, dass ich kein Foto machen konnte oder wollte (er mischte Rum in seinen Saft und ich, weil ich dies nicht wusste, stürzte vor lauter Durst 4 volle Cocktailgläser in mich hinein. Da ich danach bald ins Bett ging merkte ich das erst später...).

Von Fortuna fuhr ich nach La Virgen. Von Tom und Ellen wusste ich von Peter, ein Kajakfahrender Umsteiger, der dort ein Stück Land mit dem verlockenden Namen "Hacienda Pedro y el lobo" hat. Wieder einmal traf ich herausragend angenehme Menschen und ich verbrachte 2 Tage bei ihm. Wir spielten Tischtennis, kochten für eine amerikanische Kajaktruppe, wir ratschten angenehm und lauschten seinem gitarrespielenden Freund Tony. Aber ganz davon abgesehen gehört er zu einem der in Costa Rica öfter anzutreffenden Umsteigern, die einfach ein kleines Stück Paradies gefunden oder geschaffen haben.

Von dort fuhr ich nach San Jose, um Dani und die Kids wieder abzuholen. Wer sich nun wundert, warum ich nicht die höchsten Gipfel Costa Ricas bestieg, nun, was ich machte war abwechslungsreicher und zum Teil ebenso anstrengend. Wann hat man schon mal die Möglichkeit von netten Leuten durch ihren eigenen Dschungel geführt zu werden. Alles, was ich sonst so in Costa Rica sah, wie z.B. die beliebten  "Canopeetours", war nur Kinderkram dagegen...und vor allem unmäßig teuer- leider wie so vieles in diesem Land, was sich dem Tourismus so gerne hingibt.

Mit Dani und den Kindern fuhr ich noch mal bei Peter, dann bei Silvain und bei Tom und Ellen vorbei. Wir bestiegen zwischendurch den Vulkan Poas und sahen, man mag es kaum glauben, noch einmal einen Ausbruch des Arenal. Wieder war es früher Morgen, als Valentin uns alle aufweckte und nur "woah, woah, woah" rief. Riesige, in glühende Brocken zerspringende Felsen rollten den Vulkan hinab!

Inzwischen sind wir die vierte Nacht bei Tim und seiner Familie, wir verbrachten einen heimeligen Weihnachtsabend in der Höhle von Jon, stiegen zu weiteren Wasserfällen hinauf, ich seilte mal wieder ab (14 Wasserfälle am Stück) und heute feiern wir mit Tims Familie Sabbat. Abgesehen davon gehen die Kinder reiten, genießen die vielen Spielsachen von Tims Kindern und und und 

Sorry, life is good to us :)

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