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Wir freuten uns alle endlich in Mexico zu sein, weg von den Einkaufspalästen und den Fastfoodketten Nordamerikas. Der Grenzübertritt in Tijuana gestaltete sich überraschend einfach, wir wurden einfach durchgewunken. Hätten wir nicht eine Autoversicherung abschließen müssen, hätten wir gar nicht mitbekommen, dass wir ein Visum für Touristen brauchen.

Unsere Reise auf der Baja California sollte hauptsächlich am Strand stattfinden, wo wir auch die meiste Zeit verbrachten. In Pescadero bei Todos  Santos,  versuchten wir unser Glück im Longboard-Surfen. Hat super Spaß gemacht und war echt anstrengend, vor allem mit dem Board gegen die Wellen rausschwimmen. Die Kids haben sich auch mitreißen lassen und machten ihre ersten Versuche auf einem kleinen Boogie-Board, sah gar nicht übel aus.

Klima und Landschaft der Baja sind wie in der Wüste: heiß, trocken, sandig. Kakteen sind im Norden fast das einzige Gewächs, was diese Bedingungen aushält. Im Süden der Halbinsel wird es grüner, in Form von Palmen und anderem Gestrüpp (hier spricht die ehemalige Biologin, Anm. d.Red.).

Der Pazifik wird immer wärmer, je weiter südlich man gelangt. In der Californischen Bucht sind die Temperaturen eher wie in der Badewanne, von Erfrischung kann man da nicht mehr reden.

Einmal wären wir fast, was das Tanken betrifft, in Bedrängnis geraten. In San Jose del Cabo, wo wir einige Tage am Hotelpool verbrachten, mussten wir am Morgen unserer Weiterreise tanken. Eine lange Schlange Autos stand vor der Dieselzapfsäule. Als wir uns gerade hinten anreihen wollten, winkte der Tankwart und deutete, der Diesel sei alle. Tja, so mussten wir leider zurück auf die eine Stunde entfernte Stadt Cabo San Lucas ausweichen. So konnten wir unsere Runde an der Südspitze der Baja zurück nach La Paz nicht ganz beenden.

Militär und Agrarkontrollen hatten wir einige Male zu passieren. Wir erfuhren, es werde nach Schmugglern gesucht, wegen der Nähe der US-amerikanischen Grenze. Ich habe mich gefragt, warum da ausgerechnet wir angehalten werden, die doch nach Süden mit der ganzen Familie unterwegs waren. Zum Ende der  Baja wurden wir dann eher nur belächelt oder auch ohne Stop durchgelassen.  Beim Übertritt von der Nordprovinz in die Südprovinz aßen wir alle unsere Äpfel auf. Die Kids wollten nicht, dass das Proviant in der Mülltonne landet.

Am besten gefallen hat mir die Gegend bei Todos Santos und um La Paz herum. Dort entdeckten wir einen fast karibischen Strand im Norden von La Paz: Tecalote.

Mit der Fähre fuhren wir von La Paz nach Mazatlan auf das mexikanische Festland. Die Küste gefällt uns, aber trotzdem wir wollen weiter in die Berge um der Hitze zu entfliehen. Nach der kargen Landschaft der Baja wirkt hier auf dem Festland alles doppelt saftig grün und fruchtbar. Und dann haben wir zum ersten Mal einen kleinen Schaden am Auto. Das Gasseil reißt! Daniel versucht einen Draht vom Fahrrad einzubauen, der springt wieder ab und wird dann zu kurz. David kommt dahergeradelt, fragt was los ist, radelt nach Hause und schenkt uns ein Drahtseil, das dann mit Lüsterklemmen endlich hält.

Unsere erste Station wird Ciudad Guzman, wo wir notgedrungen etwas länger bleiben. Daniel, Valentin und ich kämpfen mit Übelkeit, Dünnpfiff, Schüttelfrost und Kopfweh. Doch der Spuk ist nach der Ruhepause vorbei und wir können auf unseren ersten Vulkan (Nevado Colima 3260m) hochfahren. Wir müssen gleich Pullis auspacken, nachdem wir unser Camp aufgebaut haben. Blitz, Donner und Hagel machen uns eine Strich durch die Rechnung, so wir aus unserer Wanderung auf den Gipfel leider nichts.

Zum Valle de Bravo gelangen wir über einen irrsinnigen Umweg, der uns sicher 3h Fahrzeit mehr eingebracht hat. Ich dachte, superschlau, fahren wir mal Autopista um ein wenig Strecke zu machen. Das wir das Valle über Land locker in 2 Stunden erreicht hätten, habe ich nicht realisiert. Und dann noch durch Toluca, eine 750.000 Einwohner Stadt! Grausam, na ja das Äquadukt war jedenfalls beeindruckend. Letztlich hatte alles ein gutes Ende, wir lernten im Valle Sandra und Francois kennen, in deren Garten wir dann fast 10 Tage campten. Ohne die beiden hätten wir Mexico City wohl nie gesehen, denn sie behielten unseren Hund und das Auto und wir fuhren in die Wahnsinnsstadt mit dem Bus. So freundlich und hilfsbereit hatten wir bis dahin noch niemanden erlebt. Standen wir ratlos an der U-Bahn oder gingen die Jungs nicht zwischen uns, wurden wir sofort angesprochen, wo wir hin wollen und das die Kids doch zwischen uns gehen sollten. Wir waren echt beeindruckt.

Zurück im Valle lernten wir noch Hannah (Deutsche) und Xavier (Großwildjäger) mit Kindern kennen. Die Jungs bekamen deren Fußballtrikots von Bayern-München geschenkt und ziehen diese nur mehr ungern aus. Sandra hat mir einiges für die Homepage beigebracht, sodass ich doch noch mal einen Versuch startete. Die Männer durften einen Ausflug im Motorboot über den See machen. Die Feier des Unabhängigkeitstages von Mexico muss auch toll gewesen sein. Diesmal war Valerie krank (Gottseidank auch nur einen Tag) und ich blieb "zuhause" und arbeitete an der Homepage. Daniel ging übrigens noch fliegen und landete im Wasser.

Nach einer Tour zwischen Popocatepetl und Iztaccihuatl, den Hausvulkanen von Mexico City, einem kurzen Stopp in Puebla, sowie einer abgebrochenen Fahrt auf den Pico de Orizaba (ich hatte Panik wegen des Regens und der Steile der Strecke) kamen wir nach Oaxaca. Wir  kauften viel zu viele Artesanias, die bis heute noch nicht bei meinen Eltern angekommen sind. Nach Teotihuacan in Mexico City ist Monte Alban die zweiten Ruine, die wir hier sehen. Auch die Jungs sind inzwischen echte Ruinenfans.

Kultur und Berge sind uns genug und wir wollen wieder an die Küste. Auf der Strecke nach Puerto Angel erleben wir zum ersten Mal einen imposanten Erdrutsch.  Nur eine Fahrbahn ist noch durch Schlammrillen hindurch passierbar (für unser Gefährt natürlich kein Problem), auf der anderen Seite steckt ein PKW fest. Letztlich dauert die Fahrt fast 6 Stunden bei 250 Kilometern. Solche Strecken haben wir in USA oder Canada noch in 3 bis 4 Stunden geschafft. Und an der Küste haben wir dann leider nur einen Sonnentag, denn die Regezeit ist in vollem Gange, Ist uns aber egal, denn wir haben ein nettes Hotel mit tollem Restaurant nebenan und treffen einige andere Reisende. Den Dauerregen haben wir übrigens den Auswirkungen der Hurricanes über Yucatan zu verdanken.

Toll war unsere Fahrt mit dem Boot in den Canon de Sumidero: Höhlen mit Fledermäusen, hohe Felswände (bis zu 1000m), Geier, Wasserfälle, Lagune mit Staudamm und Elektrizitätswerk, sowie noch einigen Krokodilen am Ende der zweistündigen Bootstour.

Über San Cristobal de las Casas in den Bergen kommen in Palenque endlich in den Dschungel. Die Kids waren so gespannt auf diese Art Wildnis. Da ist unsere Unterkunft in Panchan bei Chatos Cabanas ein echtes Abenteuer. Für uns wird der Aufenthalt die reinste Erholung. Jeden Abend gibt es Livemusik und ne Menge leckerer Cuba Libres. Wir machen Tagesausflüge zu tollen Wasserkaskaden, sehen wieder Ruinen (die von Palenque und Yachilan an der Grenze zu Guatemala) und genießen unsere freien Abende.

Kurz vor unserer letzten Station in Mexico kommen wir an der Laguna de Bacalar vorbei und wir glauben uns fast am Südzipfel des Starnberger Sees zu befinden. Allerdings gibt es hier keine Berge im Hintergrund. Xcalac war ein verschlafenes Nest auf einer Halbinsel an der Grenze zu Belize. Im Dorf gibt es nur Strom aus dem Generator und der läuft von 18 bis 22 Uhr. Wir genossen die Tage abseits der Zivilisation am Strand mit Planschen, Kokosnüsse knacken und einfach faul sein. Die Hitze hat leider auch die Mosquitos auf Hochtouren gebracht, so haben wir letztlich nur wenig geschlafen bevor wir weiter nach Belize fuhren.

 

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