In Cusco haben wir uns zunächst mal einfach ferienmüßig mit
Nichtstun beschäftigt, bevor wir dann die Sehenswürdigkeiten der
Gegend abklapperten. Sacsayhuaman, die Inka-Festung oberhalb von Cusco
war auch zum zweitenmal höchst beeindruckend. Wie haben die nur diese
tonnenschweren Steine passgenau aufeinander wuchten können? Am
nächsten Tag fuhren wir zur weltberühmten verborgenen Stadt: Machu
Picchu. Wir waren nicht allein, sondern begaben uns in die Reihe der
Hunderte von Touristen. Und trotzdem ist die Anlage so groß, das wir
zum Teil alleine umherwanderten. Der nebelverhangene Himmel ließ alles
noch mehr als Gespensterstadt erscheinen. Sogar die Kinder liefen
unermüdlich durch die Ruinen. Erst im Bus, der uns wieder hinunter
brachte ins Tal, schliefen alle nach der zweiten Kurve ein. Am Wochenende fuhren wir mit Rhada, Manu und Mallku auf deren Farm in Yanahuara. Manu hielt eine Feuerzeremonie ab, bei der wir alle einen schlechten und einen guten Wunsch ins Feuer warfen. Na, wir werden ja sehen, ob der Himmel den Rauch angenommen hat. Um unser Feuer herum, bauten wir ein original amerikanisches Tipi auf. Es war sehr gemütlich darinnen. Doch leider haben wir ein paar Flöhe mitgebracht, an deren Stichen wir heute noch leiden. Auf unserer Tour besuchten wir noch das Amphitheater von Moray, die Salineras de Maras und den Sonntagsmarkt von Pisac. Letzterer war uns schon wieder zu touristisch und erinnerte uns stark an den ecuadorianischen Markt von Otavalo, dessen Verkäufer mittlerweile auf jedem heimischen Weihnachtsmarkt zu finden sind. Zurück in Cusco hatten wir die Gelegenheit die Festumzüge zu den Inti Raimi Feierlichkeiten (Sonnwend) zu bestaunen. Jede größere Gemeinde aus der Inkaregion trägt ihre Tracht zur Schau, die meisten musizieren und führen wilde Tänze auf den Straßen auf. Und mittendrin wurde Daniel dann erkannt von Leuten aus Pacchanta. Tja, nun mussten wir also doch noch hinauf zum Ausangate, wo wir beide keine große Lust darauf hatten. Irgendwie waren wir sowieso verpflichtet, denn schließlich hat Daniel dort bei Enriques Familie seine Magisterdaten gesammelt und ich wollte Vincent zeigen, wo er in meinem Bauch vor sieben Jahren schon herumgewandert ist. Wir füllten unser Auto bis zum Rand mit Lebensmitteln und machten uns auf den Weg. Und siehe da, in gut fünf Stunden waren wir oben in Pacchanta, bzw. bei den Aguas Calientes- das erste Auto, was überhaupt so weit gekommen ist. Wir sind unglaublich herzlich aufgenommen worden. Die ersten drei Tage verbrachten wir im Wasser der heißen Quellen und in der Küche von Enriques Familie. Zu jeder Mahlzeit wurde riesig aufgetischt. Die Kinder spielten mit Enriques Kindern und jagten die Alpacas durch die Gegend. Einen Tag vor unserer Abreise machten wir noch einem Ausflug zu Pferd und zu Fuß an den Fuß des Ausangate. Eologio, der Curandero und Schwiegervater von Enrique bat die Götter um Gesundheit für uns und die Kinder von Enrique. Wieder in Pacchanta erwartete uns ein Fest mit Schaf- und Meerschweinchen-Asado, sowie Unmengen von Kartoffeln und Reis. Zu guter letzt wurden wir noch Pate von Beckan Jefferson und Clever, den Söhnen von Konstantin und Enrique. Wir wurden in die örtliche Tracht gesteckt, tranken viel und tanzten auch noch die halbe Nacht zur Livemusik der Brüder. Die Jungs waren am nächsten Tag traurig, dass sie das Fest verpasst hatten, doch wir bekamen sie einfach nicht wach nach dem Ausflug zu Pferde. Überhaupt flossen die Tränen in Bächen zum Abschied. Es dauerte gut eine Stunde, bis wir endlich im Auto saßen, die letzten Taschentücher zerknüllten und uns aufmachten zurück nach Cusco. Die nächsten Tage sind voll mit Organisieren ( Auto fit machen, Kinderzähne reparieren, Tawney checken lassen) bevor wir uns aufmachen zum Beginn der Heimreise. Wir wollen über Chile nach Argentinien und dort nach Buenos Aires fahren. Sowohl das Verschiffen als auch die Flüge nach Europa sind von dort aus so viel "billiger", dass es sich für uns rentiert, die zwei Wochen hauptsächlich Fahren auf uns zu nehmen. Ich glaube kaum, dass wir vor Söcking noch einmal updaten werden. Nichts desto trotz werden wir alle paar Tage unsere Mails lesen und vielleicht gibt es dann nachträglich doch noch ein paar interessante Dinge zu erzählen. Also bis dahin die 5ontour |